MINT-Konzept: Die Entstehung

Kettwig Kurier, 19. Dezember 2009

Freude am Entdecken wecken
THG stärkt die “MINT”-Fächer

Freitagnachmittags, wenn sich viele Schülerinnen und Schüler schon längst ihrem wohlverdienten Wochenende zuwenden, trifft sich in den Biologieräumen des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Kettwig eine Gruppe von jungen Forschern aus der sechsten Jahrgangsstufe. Ab der siebten Unterrichtsstunde begeben sie sich mit ihrem Lehrer Dr. Christian Hörsch auf eine naturwissenschaftliche Entdeckungsreise.

Die Freude am eigenen Entdecken und Forschen steht im Mittelpunkt der Arbeitsgemeinschaft. Spielerisch macht sich die Gruppe von bis zu 15 Schülerinnen und Schülern mit dem naturwissenschaftlichen Denken und Arbeiten vertraut.
Mit Begeisterung arbeiten sie mit den Mikroskopen, genießen es, zu zweit oder auch allein und ohne Zeitdruck mit einem solchen Gerät arbeiten zu dürfen.
Die Tür zu einer sonst unzugänglichen Welt wird aufgestoßen: es werden die Mundwerkzeuge einer Biene, die mauerwerkartigen Zellen eines Blattes oder die Einzeller in der mitgebrachten Ruhrprobe betrachtet.
Neulich sind die jungen Forscherinnen und Forscher der Frage nachgegangen, warum manche Schiffbrüchige umgeben von Wasser verdursten. Die aufgestellten Vermutungen wurden mithilfe des Mikroskops untersucht, indem Zellen der roten Zwiebel in Salzlösung gebracht und beobachtet wurden.
Anhand des Schrumpfens der Zellen und der intensiver werdenden Rotfärbung konnte nachgewiesen werden, dass den Zellen durch das Salz Wasser entzogen wird.
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Doch es wird nicht nur im stillen Kämmerlein geforscht. Die direkte Umgebung der Schule wird aus einer neuen Perspektive betrachtet und dabei selbst zum Untersuchungsobjekt. Die kleinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen sich den Boden vor und entdecken mit Petrischalen und Lupen bewaffnet die Vielfalt der „Erdbewohner”. Ohne Scheu werden Asseln, Springschwänze und Schneckeneier aufgespürt und unter die Lupe genommen.
Beim Bestimmen der gesammelten Laubblätter kommt sogar das Internet zum Einsatz, wo die Schülerinnen und Schüler mit „Eikes Baumschule” ganz selbständig die Bäume des Pausenhofs bestimmen.
Und wenn man die Schülerinnen und Schüler dabei so beobachtet, wird einem klar, dass Kinder mit ihrem Wissensdurst und ihrem Blick für Kleinigkeiten die geborenen Forscher sind. Eine Begeisterung, die es zu wecken, erhalten und fördern gilt.

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