Patenkonzept am THG
Eine gute Klassengemeinschaft ist eine Bedingung für erfolgreiches, motiviertes Lernen. Doch eine Gemeinschaft entsteht nicht von selbst, sondern erfordert von allen Engagement.
Ein sinnvoller Weg, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Einrichtung der Klassenpatenschaften an unserer Schule. So werden die fünften Klassen durch Paten fest betreut, die sich um die Alltagsprobleme der Jüngsten kümmern und ihnen den Wechsel von der Grundschule ans Gymnasium erleichtern.
Im Allgemeinen verfolgt das Patenkonzept folgende Ziele für die Fünftklässler:
- Erleichterung des Übergangs in die neue Schule,
- Hilfen zur Selbstständigkeit,
- Verdeutlichung der Akzeptanz der neuen Schülerinnen und Schüler,
- Verbesserung des Schulklimas,
- Bereitstellung einer Anlaufstelle bei Problemen,
- Entlastung der Klassenleitung der Klassen Fünf.
Die Paten sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10, die alle eine Streitschlichterausbildung absolviert haben, in der sie vom SSP-Lehrerteam speziell auf ihre Aufgaben vorbereitet wurden. Die Paten nehmen dabei selbstverständlich auch an vielen Klassenaktivitäten teil, sie helfen dabei Orientierung in der neuen Schule zu geben und tragen dazu bei, dass die Klasse als Gruppe zusammenwächst. Dazu gehört auch, dass sie Streit schlichten und Mobbing präventiv begegnen. Auch außerunterrichtliche Aktivitäten, wie die Organisation von Feiern zu Weihnachten und Karneval oder die Begleitung der Klassen bei Wandertagen und Klassenfahrten fallen in den Aufgabenbereich der Paten. Dabei werden sie jedoch nicht allein gelassen, sondern kooperieren eng mit der Klassenleitung und werden während ihrer Tätigkeit vom SSP-Lehrerteam betreut. Gravierenderes wird unter der Wahrung der Vertraulichkeit gemeinsam besprochen und es werden gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Insbesondere vorbeugend-aufklärende und auch eingreifende Maßnahmen zum Thema Mobbing werden von den Klassenpaten dabei als ein zentrales Anliegen gesehen. Bei Mobbing geht es nicht um einfaches Ärgern, sondern darum, dass einige Mitschüler über einen längeren Zeitraum hinweg von der Klassengemeinschaft ausgeschlossen werden und Opfer dauernder Schikanen und Lästereien sind. Da die Paten selbst unparteiisch und nicht Teil der Klasse sind, können sie so besonders gut zu einer Verbesserung des Klassenklimas beitragen. Bei Konflikten mit Mitschülern sprechen nämlich gerade die Jüngeren erfahrungsgemäß leichter die Paten an, die zwar älter, aber doch auch Mitschüler sind, als die Lehrer.
Neben der bereits beschriebenen Hauptfunktion der Eingangserleichterung in die Erprobungsstufe für die Neuankömmlinge am THG, profitieren auch die Paten selbst von ihrer Arbeit in vielerlei Hinsicht. Die drei wesentlichsten Kompetenzbereiche, in denen sich die Patinnen und Paten im Verlaufe ihrer Tätigkeit erproben und verbessern, sind Kooperations-, Organisations- und Konfliktfähigkeit. Das „Pate-Sein“ fördert somit die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit hin zu einer persönlichen Entfaltung in sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung.