Schulgeschichte
Kurzer Abriss der Geschichte des THG
15.10.1863
Gründung einer evangelischen Privatschule unter der Bezeichnung: „Combinierte höhere Knaben- und Mädchenschule“
Aufnahme erfolgt ohne Unterschied der Konfession
Schülerzahl 1879: 16 Schüler, 11 Schülerinnen
Schulgeld: 30 Taler
Gründung einer Schulgemeinde, Jahresbeitrag 20 Taler
Schulleiter:
cand.phil. L. Werdemann
15.10.1863 – 14.02.1869
Rektor Althaus
1869 – 1877
Rektor Engelbrecht
1877 – 3.10.1879
cand. lic.theol. Hugo Sopp
1879 – 1880
cand.theol. Karl Hömann
1881 – 1882
Cand.theol. Philipps
1883
cand.theol. Bockamp
1884
cand.theol. Pohlmann
1886
Philologenrektor Wilhelm Hartmann
05.03.1888 – 01.10.1926
29.07.1896
Übernahme der Schule in die Trägerschaft der Stadt Kettwig
„Evangelische höhere Stadtschule Kettwig“
Fremdsprachenfolge ab 1903 für Knaben:
Sexta (Klasse5) Französisch, Untertertia (Klasse 8) Latein (fakultativ) Englisch (Für die Nichtlateiner), Untersekunda (Klasse 10) für die Lateinschüler: Englisch oder Griechisch.
Nach Obertertia (Klasse 9) ist der Übergang zur Untersekunda eines Gymnasiums, eines Realgymnasiums oder einer Oberrealschule möglich
Die Mädchen können nach Absolvierung einer 4 stufigen Ausbildung in die zweite Klasse einer zehnklassigen höheren Mädchenschule eintreten.
Schulgeld 1896:
100 Mark pro Kopf, Geschwisterermäßigung,
Zuschlag von 20 Mark für die Teilnahme am Englisch- und Griechisch – Unterricht
Bei Einkommen ab 6000 bzw. 10000 Mark wird das Schulgeld um 30 bzw. 40 Mark erhöht.
Das Kollegium besteht einschließlich des Schulleiters aus vier Lehrern und einer Lehrerin.
Schulleiter:
Philologenrektor Wilhelm Hartmann
05.03.1888 – 01.10.1926
Schulleiter:
Direktor Albert Reddehase
1926 – April 1945
1.April 1940
Umwandlung der Rektoratsschule in eine Zubringerschule in Oberschulform. Die bisherige Höhere Stadtschule führt nunmehr die Bezeichnung “Städtische Oberschule”.
Mitte April 1945
wird das von Bombenangriffen verschont gebliebene Schulgebäude von den einrückenden amerikanischen Truppen ausländischen Zivilarbeitern, vornehmlich Italienern, als Unterkunft zur Verfügung gestellt.
Das gesamte Inventar sowie der Inhalt der Sammlungen, die Lehrer- und Schülerbücherei und die im Keller gelagerten Schulakten fallen einer sinnlosen Zerstörungswut zum Opfer.
Anfang Juli des gleichen Jahres
erfolgt die Freigabe des Gebäudes in einem trostlosen Zustand.
4.Oktober 1945
Neueröffnung der Schule, 164 Schülern und 100 Schülerinnen in sechs Klassen als Neusprachliches Progymnasium (Klassen 5-10)
Das Kollegium besteht inklusive der Schulleiterin aus vier Lehrkräften
Frau Dr. Bredlau ist jung und vor allem unbelastet.
Ostern 1946
Antrag auf Anerkennung der Schule als Vollanstalt (voll ausgebautes Gymnasium)
Ostern 1949
findet die erste Reifeprüfung statt, deren erfolgreiche Durchführung der Schule die endgültige Anerkennung als berechtigte Vollanstalt bringt.
Kommissarische Schulleiterin:
Studienassessorin Dr. Ursula Bredlau (Aufnahme von 1999)
04.10.1945 – Ostern 1950
Der vorgesehene Schulleiter verstirbt vor der endgültigen Ernennung.
Kommissarischer Schulleiter:
Studienrat Kurt Bürger
Ostern 1950 – September 1951
28.04.1959
Umbenennung in „Theodor-Heuss-Gymnasium“, aufgrund eines Ratsbeschlusses des Rates der Stadt Kettwig und der Zustimmung des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss.
Schulleiter:
Oberstudiendirektor Albert Reddehase
April 1952 – Ostern 1959
Gerüchte, dass der Schulleiter vor 1945 keine politisch weiße, sondern eher eine zeitgemäß braune Weste getragen habe, verhallen in der Adenauer-Ära mittlerweile ungehört.
Ostern 1959
Abschaffung des Schulgelds in NRW
1959 – 21.01.1961
Errichtung eines Schulneubaus (jetzt Altbau)
24.06.1963
Übereinkunft zwischen KRG und THG zur Gründung einer Schülerruderriege
1965
Gründung der „Kettwichte“
04.11.1971
Gründung des „Vereins der Freunde und Förderer des THG“
1973/1974
Erstellung des II Erweiterungsbaus, jetzt Neubau.
Der Neubau wird noch vollständig von der damaligen selbstständigen Stadt Kettwig geleistet. Die Sporthalle mit geplanter Aula muss dann von der Stadt Essen nach der Eingemeindung Kettwigs weitergebaut werden, trotz einer erheblichen Kostensteigerung gegenüber den Planungen. Auf die Errichtung der über der Sporthalle geplanten Aula wird dann aus Kostengründen verzichtet.
27.06.1974
Feier: 25 jähriges Schuljubiläum („25 Jahre Abitur am THG“)
Schulleiter:
Oberstudiendirektor Wolfgang Schurath
Ostern 1959 – 31.07.1974
Amtseinführung 17.07.1962
1957 beginnt die damalige Sowjetunion mit dem Sputnik – Weltraumprogramm. Die Bemerkung des designierten Schulleiters, dass man ja jetzt sehen würde, dass dort oben niemand sei, führt – dem örtlichen Pfarrer hintertragen und von dort in die kirchlichen und von da in die Düsseldorfer Schulverwaltung weitergereicht, – zu einer 3 jährigen Verzögerung der Amtseinführung und damit verbunden der Beförderung zum Oberstudiendirektor.
23.05.1974
Der Rat der Stadt Kettwig wählt Herrn Dr. Dormanns in geheimer Wahl zum Schuleiter des THG (14 Stimmen für ihn, 13 gegen ihn, eine Enthaltung). Die Enthaltung ist – möglicherweise – die seines Gegenkandidaten StD Stratenwerth, der Mitglied des Stadtrates – also Kettwiger Bürger, aber nicht Mitglied des Kollegiums des THG – ist.
Schulleiter:
Oberstudiendirektor Dr. Klaus Dormanns
1.08.1974 – 31.07.1990
01.01.1975
Die ehemals selbstständige Stadt Kettwig (seit 1857) wird nach Essen eingemeindet. Die Schul- und Personalpolitik wird nun von der SPD regierten Stadt Essen bestimmt.
1976
Einweihung der Sporthalle
Seit 1981
Der Samstag wird schrittweise unterrichtsfrei
1984 – 1987
Latein als 1. Fremdsprache
Schuljahr 1983/84
Höchste Schülerzahl: Schuljahr 1983/84 mit 1250 Schülerinnen und Schülern
1984
Errichtung der Hebbering – Stiftung
1985
Einführung des Betriebspraktikums
Seit 1987
Kooperation THG – LAC, Stadtteil und THG wachsen weiter zusammen
01.08.1988
Beginn der Kooperation mit dem Gymnasium Heiligenhaus
Seit 1989
Schulpartnerschaft mit dem Externat Notre-Dame Grenoble/Frankreich
Ab 1989
In NRW gilt seitdem das Frauenförderungsgesetz und damit verbunden eine Frauenquote
Anfang der 80er Jahre hat die Schule durch den Neubau des Stadtteils „Auf der Höhe“ erheblichen Zulauf. Es werden neue Lehrer zugewiesen, darunter auch junge Kolleginnen (heute im Pensionierungsalter). Einige werden – natürlich – schwanger. Es kommt wegen der Unterrichtsvertretungen zu Unruhe unter den Eltern, man beschwert sich beim Schulleiter, Dr. Dormanns. Der äußert sich dann im „Kleinen Kreis“: „Da kommen die Eltern und beschweren sich bei mir über die Schwangerschaften, dabei bin ich daran völlig unschuldig“
Bunker I.
Beim Bau des Neubaus wird im Schulbereich – es ist die Zeit des „kalten Krieges“ – ein Bunker angelegt, der ABC sicher sein soll. In der Zeit nach der Fertigstellung gibt es eine Reihe von Bombendrohungen, vornehmlich zu Klassenarbeitsterminen. Erst als die gesamte Schülerschaft statt nach Hause zu gehen im Bunker warten muss bis die Durchsuchung der Schule zu Ende ist und die Arbeiten dann doch geschrieben werden, ist die Zeit der Bombendrohungen vorbei.
Bunker II.
Mit der Eingemeindung nach Essen wird der Bunker umgewidmet. Er wird neu ausgestattet (Küche, Fernmeldevermittlung, Schlafräume) und für die Essener Stadtspitze vorgesehen. Eine Aura des Geheimnisvollen umgibt ihn. Trotz der angeblichen Fähigkeit ABC – sicher zu sein, zeigen sich wiederholt Wasserschäden.
Schulleiterin:
Oberstudiendirektorin Gudrun Wilk-Mergenthal
01.09.1990 – 31.07.2010
01.08.1994
Einführung des bilingualen Ausbildungsgangs am THG
Seit 1995
Erneuerung der Fassade des Neubaus
1999
Schulfest „50 Jahre Abitur am THG“
Etablierung des Fachs LionsQuest,
03.02.2002
Neugründung der Schülerruderriege (SRR) als eingetragener Verein (SRR am THG e.V.)
2006
Etablierung des Ehemaligentreffens am THG
2008
Ausbau des THG zur offenen Ganztagsschule
Seit 2009
Vergabemöglichkeit des Sprachzertifikats „DELF“
2008/9
Neugestaltung der Räume für Physik und Chemie
31.01./01.02.2010
Europameisterschaften im Ergometerrudern in der Sporthalle des THG
Frühjahr 2010
Mit der Erneuerung der letzten Fenster im Neubau zur Hofseite (bis auf 2 kleine Flurfenster) ist die 1995 begonnene Erneuerung der Fassade und der Fenster abgeschlossen
Bunker III
Nach 1990 erscheint er im Zeichen der Entspannung nicht mehr als Bunker nötig, das THG soll ein Nutzungskonzept erstellen. Einem ständigen Aufenthalt von Schülergruppen stehen fehlende Fluchtwege entgegen, die Nutzung als Lagerraum verhindert die latente Feuchtigkeit. Ein Wassereinbruch, der erhebliche Schäden anrichtet, setzt weiteren Überlegungen ein Ende. Der „Aspergillus flavus“ (Schimmelpilz) übernimmt die Kontrolle.
Bunker IV
2005 erhält das THG die Anfrage eines historischen Instituts, ob es möglich sei, Näheres über den Bunker zu erfahren. Auf die Gegenfrage, woher er denn wisse, dass am THG ein solcher Bunker existiere, antwortet der Wissenschaftler, aus den Stasi – Akten.
Schulleiter:
Oberstudiendirektor Dr. Thomas Doepner
01.08.2010 – 31.05.2017
Ab Schuljahr 2010/11
Das THG darf das Exzellenzlabel „Certilingua“ verleihen
November 2010
Eröffnung des Ganztagsbereichs
Seit 2011
BEC-Kurs Wirtschaftsenglisch in Verbund mit Auslandspraktika in Europa und USA
September 2011
Kooperationsvereinbarung mit der Universität Essen
November 2011
Das THG wird Europa – Schule
2012
Vertrag über die Kooperation KRG und THG, Stadtteil und Schule wachsen weiter zusammen
Seit 2012
Schulpartnerschaft mit der Deutschen Schule Valparaiso/Chile.
Seit 2013
Schulpartnerschaft mit der Brandon Hall School, Atlanta/USA
Sept. 2013
Etablierung des Mint-Angebotes. Zertifizierung als Mint-freundliche Schule
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Struktur des Kollegiums stark verändert. Gibt es in den 90 er Jahren noch einen Gleichstand zwischen Lehrerinnen und Lehrern, so zeigt sich mittlerweile eine starke Verschiebung zugunsten des weiblichen Teils des Kollegiums. In den letzten Jahren haben – in Ermanglung männlicher Bewerber – fast ausschließlich junge Frauen ihren Dienst am THG aufgenommen. Das führt – natürlicherweise – dazu, dass es durch Mutterschutz und Elternzeit seit 2012 zu verstärktem Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht kommt und weiter kommen wird. Ein Zustand, der einem über Jahrzehnte eher alternden Kollegium bisher unbekannt war.
In der Ära „Dr. Doepner“ gibt es 17 Schwangerschaften.
Kommissarischer Schulleiter
Studiendirektor Christian Koehn
01.06.2017 – 06.09.2018
Schulleiter als Oberstudiendirektor seit 07.09.2018
2018
Ende der Kooperation mit dem Gymnasium Heiligenhaus