Woyzeck – massakriert….

Der Deutsch Leistungskurs von Frau Küppers besuchte das Theater an der Ruhr und bekam eine sehr freie Annäherung an Georg Büchners “Woyzeck” zu sehen.

Woyzeck – massakriert… so bringt E. seinen Eindruck nach dem Besuch der Vorstellung auf den Punkt. Was gemeint ist: keine werkgetreue Inszenierung wird geboten, sondern eine „Überschreibung“, d.h. wesentliche Aspekte fehlen, der Fokus wird neu ausgerichtet:

Die Demütigungen, die der Protagonist durch den Doktor und den Hauptmann ertragen muss, werden Woyzeck selbst in den Mund gelegt oder erscheinen als riesige Projektion quasi als kommentierende zweite Spielebene im Hintergrund des Bühnenbildes.

Oder: Marie betrügt Woyzeck mit seinem besten Freund…

Was in den Vordergrund gerückt wird, ist der Blick auf die aktuelle Situation der Frau: Sexuelle Belästigung, Abtreibungsproblematik, eine Kriminalstatistik über weibliche Opfer bei Tötungsdelikten.

Also, sicherlich „massakriert“, aber auch angereichert und aktualisiert – gelungen und wirklich sehenswert!

Wir hatten einen spannenden Abend, der im Unterricht mit Sicherheit zu interessanten Diskussionen führen wird.